Donnerstag, 10. November 2011

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Dauerbrenner Dating - Kölner Stadt-Anzeiger

Miriam Pielhau (36), die fr ihre Arbeit als Chefredakteurin des Senders NBC GIGA Europe 2001 den Grimme Online Award erhielt, hat seitdem eine boulevardesque Karriere hinter sich: Sie ko-moderierte Big-Brother und die Sendung Baustelle Liebe bei RTL II. Grostadtliebe heit die Kuppelshow, die im Frhjahr bei RTL starten soll. Im Moment luft die Bewerbungsaktion. Piehlau erklrt, wieso das Land eine weitere Kuppel-Show braucht.

Frau Pielhau, was ist der Unterschied zwischen Grostdtern und Bauern oder Schwiegertchtern?

Miriam Pielhau: Bei den beiden Sendungen Bauer sucht Frau und Schwiegertochter gesucht werden die Kandidaten schon durch den Titel klar gekennzeichnet. Bei den Schwiegertchtern werden Frauen gesucht und von Mttern begutachtet, sie mssen sich in eine Familie einfgen. Bei den Bauern geht es um die Landwirtschaft, die ihren Alltag bestimmt da muss auch die Frau passen. Und bei den Grostdtern ist es so, dass wir Kandidaten jeden Alters haben, aus allen mglichen Berufsgruppen, also ein viel, viel greres Feld. Sie alle eint nur das groe Dilemma, dass sie Singles sind und in der Grostadt aufgrund des riesigen Angebots einfach nicht wissen: Wo anfangen mit der Suche und wo aufhren?

Heit das, dass Grostdter einsamer sind als Bauern?

Pielhau: Nehmen wir mal ein 2000-Seelen-Dorf. Wir sind 23 Jahre alt und suchen einen Typen. Dann scannen wir die Lage, und es sind vielleicht 50 bis 80 Kandidaten, die in unser Altersraster fallen, von denen kommen vielleicht zehn in die engere Auswahl. Es gibt eine Dorfkneipe und eine Dorf-Disco somit lsst es sich relativ leicht ausmachen, wo man die Jagd ansetzt. In der Stadt ist das ganz anders. Da am richtigen Ort, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Rckchen und der richtigen Frisur zu sein das ist fast unwahrscheinlicher als ein Lottogewinn. Man muss auerdem der Welt kundtun: brigens, mich gibts noch allein, und ich will das ndern! Und genau an der Stelle setze ich an. Ich sehe mich als eine Art Liebesbotin an der Seite meiner Singles.

Was sind die Kandidaten fr Typen spielen Sie mit den Klischees der jeweiligen Stdte?

Pielhau: Das haben wir komplett auen vor gelassen. Ich glaube, weil das Thema Singles in der Grostadt zu sehr im Fokus stand und es egal war, ob in Mnchen, in Berlin oder in Kln in jeder Stadt gibt es liebenswerte Menschen, die nur darauf warten, wachgeksst zu werden.

Viele der groen Fernsehanstalten sitzen in Grostdten wie kann es sein, dass die Idee fr ein solches Format erst jetzt kommt?

Pielhau: Ich habe neulich erst mit der Redaktion darber gesprochen. Und zwar hat die ganz pragmatisch festgestellt, dass Datingformate sehr gut ankommen aus unterschiedlichen Grnden. Dann hat man berlegt, wie man das Feld noch erweitern kann, und nach all den Kopfturnbungen und Biegungen in alle Richtungen hat ein schlauer Mensch gesagt: Warum greifen wir nicht ein Thema auf, das uns fast alle beschftigt? Wir sind Singles und wir tun uns wahnsinnig schwer, das zu ndern. Entweder weil wir so lange arbeiten oder die Mglichkeiten so gro sind. Die haben also bei sich angefangen, und das macht auch die Geschmacklichkeit des Programms aus. Und die ist vllig anders als bei Bauer sucht Frau.

Inwiefern?

Pielhau: Die Kandidaten treten anders auf, die unterhalten sich ber andere Dinge. Ich glaube, ich wurde auch deshalb verpflichtet, weil es eine meiner Strken ist, gefhlvolle Gesprche zu fhren mit ernstem Interesse an meinen Protagonisten. Das ist, denke ich, bei unseren Gesprchen in der Kick-off-Sendung am vergangenen Sonntag auch ganz gut rausgekommen.

Trotzdem: Braucht die Welt wirklich noch eine weitere Dating-Show?

Pielhau: Das eigentlich Faszinierende bei uns ist, dass man den Leuten richtig nah kommt und pltzlich mitbekommt, welch feine Wesen das sind. Also jemand, den Sie sonst vielleicht gar nicht wahrnehmen wrden, wird in fnf Minuten intensiver vorgestellt und entwickelt auf einmal eine Schnheit, eine Besonderheit, die einem sonst verborgen geblieben wre. Das merkt man auch an den Kandidaten, das sind nmlich Leute jetzt kommt der tolle Spruch wie du und ich. Das ist die Altenpflegerin Mitte 50, der Busfahrer Mitte 30, der DJ Ende 30, Erzieherin Mitte 20. Brnett, blond, unscheinbar, extrovertiert die komplette Palette.

Sat?1 hat am Sonntag eine Konkurrenz-Dating-Show gestartet, Schwer verliebt

Pielhau: Ja, da gehts um Dicke. Bei uns ist das Alleinstellungsmerkmal Alltag von 20 Millionen Deutschen: allein sein.

Klingt einfach.

Pielhau: Ich bin ja ein ganz, ganz groer Fan von Formaten, die sehr einfach sind. Einfach im Sinne von der Idee, die nicht lang erklrt werden muss, wo nicht irgendjemand Kopfspagat gemacht hat und sich hier noch einen Twist und da noch eine Einstellung und irgendwas Fanciges ausgedacht hat. Sondern eine Idee, die sich in einem Satz benennen lsst: Singles in der Grostadt suchen die Liebe des Lebens. Punkt.

Nun sind diese Sendungen ja nicht neu. Wie kommt das, dass die Menschen sie immer wieder gucken?

Pielhau: Die Kommunikation zwischenmenschlicher Art und die haben mehrere Formate. Gescholten oder nicht Big Brother und Konsorten haben sich schon mehrere Male bewiesen und bewhrt: Das ist etwas, was die Menschen interessiert, weil es ihr tgliches Leben ausmacht. Vor allem die misslungene Kommunikation. Oder jemandem zuzusehen, wie etwas misslingt. Das scheint nach wie vor in allen Formaten, die es weltweit so gibt, ein ganz wichtiges Mittel der Fernsehpdagogik zu sein.

Kennen Sie Mascha Kalko?

Pielhau: Ich liebe Mascha Kalko.

Ihr Gedicht Grostadtliebe hrt sich an, als htte RTL die Idee geklaut.

Pielhau: Ehrlich gesagt habe ich, als ich angefragt wurde, auch als Erstes an dieses Gedicht gedacht. Aber das kennt ja fast keiner, der sich nicht eingehend mit Lyrik beschftigt. Ich glaube fast, dass es sich dabei um einen ganz groen, wunderbaren Zufall handelt.

Die Thematik gibt es also schon seit 1936.

Pielhau: Das stimmt, das Thema ist ein Dauerbrenner. Das zieht sich durch das 20. Jahrhundert. Und das ist der geheime Link zu Miriam Pielhau die ist nmlich ein ganz groer Mascha-Kalko-Fan.

Sie haben Germanistik studiert und waren nach vielen serisen Stellen eher mit boulevardesken Engagements in den Medien. Sie haben zum Beispiel Big Brother gemacht.

Pielhau: Ja, aber Big Brother ist wirklich lange her, da habe ich auch unglaublich viel dazwischen gemacht. Im Kinomagazin Tele5, oder bei RBB, wo ich seit drei Jahren meine eigene Talksendung habe, wo wir einen Prominenten ein ganzes Wochenende lang begleiten. Sie finden mich vom intellektuellen Bildungsfernsehen bis hin zu boulevardesken Themen breit aufgestellt.





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